UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR STRAHLENTHERAPIE

Die häufigsten Vorurteile gegen Strahlentherapie

Viele Ängste vor einer Strahlenbehandlung hängen damit zusammen, dass falsche Vorstellungen über die „Schädlichkeit von Strahlen“ bestehen. Aus Unkenntnis erwachsen eine Reihe ganz unbegründeter Vorurteile:

Strahlentherapie findet in speziell abge­schirmten Räumen statt. Diese sind jedoch meist hell und freundlich ausgestattet, so dass man keine Platzangst bekommt.

Aus Strahlenschutzgründen muss das Per­sonal während der Bestrahlung den Raum verlassen: Die Patienten sind jedoch in die­ser kurzen Zeit (wenige Minuten) über eine Kamera und eine Gegensprechanlage mit der „Außenwelt“ verbunden und können jederzeit Kontakt mit dem Strahlenthera­pie-Team aufnehmen.

Manche Menschen bringen fälschlicher- weise Strahlung oder Strahlentherapie mit Radioaktivität in Verbindung und denken dann an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl oder Fukushima Es wird auch oft die Befürchtung geäußert, dass der Bestrahlungspatient radioaktiv verseucht würde und dann eine Strahlenbelastung für sein Umfeld darstelle. Dies ist nicht der Fall.

Die Frage, ob die Strahlentherapie selbst krebsverursachend sei, wird immer wie- der gestellt. Verwechselt werden oft die Effekte einer therapeutischen Bestrahlung mit den Folgen einer durch Reaktorunfälle oder Atombomben verursachten Strahlung. Bei diesen Unfällen wird der gesamte Organismus einer radioaktiven Strahlung ausgesetzt. Bei den Opfern wurden in der Folgezeit vermehrt bösartige Erkrankungen beobachtet, vor allem Leukämie (Blut- krebs). Bei einer Strahlentherapie liegt die Situation jedoch völlig anders: Aus der exakten Begrenzung des Strahlenfeldes resultiert eine fast ausschließliche Konzentration der Dosis auf das Bestrahlungsfeld, die Ganzkörperdosis ist somit minimal. Das Risiko, durch eine solche Behandlung (10 bis 30 Jahre später) an einem Zweittumor zu erkranken, liegt im Bereich weniger Prozente und ist damit verschwindend gering, wenn man es mit dem Risiko vergleicht, das die Erkrankung für den Betroffenen darstellt.

Da die Bestrahlung nur dort wirkt, wo sie eingesetzt wird, treten Allgemeinsymptome wie Übelkeit oder Abgeschlagenheit nur relativ selten auf, hauptsächlich bei entsprechend großen Feldern im Bauchbereich.

Hautreaktionen (ähnlich wie bei einem Sonnenbrand) sind aufgrund der heute verwendeten Bestrahlungstechniken eher eine Ausnahme. Sie können jedoch dann auftreten, wenn die Haut wegen eines ent­sprechenden Tumorsitzes mit einer höhe­ren Dosis behandelt werden muss; insbe­sondere wenn zuvor eine Chemotherapie erfolgt war.

Letzte Änderung: 29.08.2019 - Ansprechpartner:

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